Schwesterherz, achter Teil

Fred war mal wieder in der Wohnung. Andrina hatte den Morgen in ihrem Fotoatelier verbracht, während Jacqueline geschlafen hatte. Nun waren alle wach und Andrina fühlte sich durch die Anwesenheit der beiden anderen Menschen in ihrer Wohnung gestört. Ihre Schwester wollte einfach zu viel Nähe. Sie selber war damals sogar ausgezogen und hatte den Kontakt zur Familie abgebrochen, um von Jacqueline loszukommen. Und nun war sie einfach wieder da. Und dann noch Fred. Wenn er nicht gerade trank oder mit ihr schlief, brüllte er herum oder sass abwesend in einer Ecke.
"Jetzt bin ich schon zwei Wochen hier und du hast mir Berlin noch immer nicht gezeigt. Gehen wir?", fragte Jaqueline auffordernd.
"Geh selber!", brüllte Fred.
"Dich habe ich nicht gemeint. Ich will mit Andrina weg. Also, kommst du?"
"Jackie, Fred hat Recht. Hier ist kein Platz für dich. Ich möchte, dass du deine Koffer packst."
Sie drehte sich um und ging.
Eine halbe Stunde später hatte Jacqueline gepackt und stand verloren im Wohnzimmer herum.
"Lass mich bitte bleiben", flehte sie.
"Du bist ein Vampir. Du saugst uns beide aus. Du nimmst uns unsere Kraft", schrie Fred und verliess den Raum.
Andrina  trat zu ihr hin.
"Jackie, hier ist kein Platz für dich. Ich habe die Wohnung, den Beruf und dann ist da noch Fred."
"Aber du liebst ihn doch gar nicht."
"Aber ich brauche ihn und er braucht mich. Und jetzt verschwinde."
"Ich habe dir meine Nummer aufs Bett gelegt, falls du es dir anders überlegst. Pass gut auf dich auf."
Und sie ging.

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