Wieder ein Jugendbuch

Die Sache mit Christoph, Irina Korschunow

Klappentext:
17 Jahre war Christoph alt, als er an einem klaren Herbstmorgen beerdigt wurde. Hatte er mit seinem Fahrradunfall halb unbewusst Selbstmord begangen? Sein Freund Martin denkt in den folgenden Tagen über Christoph nach, und er erkennt, dass Christoph die Halbwahrheiten und faulen Kompromisse der Erwachsenenwelt nicht ertrug und nicht so werden wollte, wie seine Eltern und Lehrer. Während Martin das alles noch einmal nachvollzieht, lässt der übermächtige Einfluss, den Christoph auf ihn ausgeübt hat, nach.

Diese Erzählung, welche mit einer Beerdigung beginnt, will zum Nachdenken anregen. Darin enthalten sind Gedankengänge und Gefühle, welche wir Menschen (vor allem wir jungen Menschen) auch einmal gedacht haben und somit denke ich, dass es für alle Leserinnen und Leser dieses Buches ein Leichtes ist, sich in eine der drei Hauptfiguren oder auch eine Nebenfigur einzufühlen. Christoph als rebellischer aber sehr sensibler Vor- und Überdenker, welcher die Welt zu verstehen glaubt und trotzdem immer auf der Suche nach sich und seinem Weg ist oder auch sein Freund Martin, welcher sich bedingungslos anschliesst und erst im Nachhinein zu Denken beginnt stellen typische Rollenmuster von Jugendlichen in diesem Alter dar. Und auch Ulrike, welche eine Art Beziehung mit Christoph führt und mit ihren Ideen und Träumen noch ganz andere Seiten des Lebens kennen lernen will, als die, welche Christoph ihr aufzeigt, wird als Charakter sehr greifbar dargestellt.
Die Geschichte wird in Etappen erzählt und immer wieder wird in der Zeit gesprungen. So erkennt man nach und nach, was zu Christophs Tod geführt hat und vor allem auch, wie man nach so einem Erlebnis als Angehöriger weiterdenken und weiterleben kann. Es wird nicht in erster Linie nach einem Schuldigen gesucht oder eine Lösung für die Probleme der Welt dargestellt, aber verschiedene Ansichten und Gedanken führen am Schluss doch zu einer Beschäftigung mit der Situation der Jugendlichen in diesem Kontext.

Diese Geschichte empfiehlt sich als Klassenlektüre und Diskussionsgrundlage vor allem für Jugendliche, aber nicht nur. Auch Eltern oder Lehrpersonen könnten dieses Buch gerne lesen.

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